basilika münchenlohra

Historie des Klosters und der Domäne

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kurzer Abriss

- im 12.Jahrhundert Stiftung des Klosters durch die Grafen von Lohra (Lare), Bau der romanischen Basilika als Nonnenklosterkirche (ca. 1170)
- als Nonnenkloster (Benediktinerinnen, später Augustinerchorfrauen) urkundlich belegt
- 1525 Zerstörung der Klosteranlage und erste Vertreibung der Nonnen im Bauernkrieg
- Betrieb der Anlage als Gut, als gräfliche, später als preußische Domäne, Verfall und Abriss der Gebäude
- 1882-85 Wiedererichtung der Kirche in ihrer heutigen Gestalt
- nach 1945 Verfall der Domänengebäude, Abriss des Gutshauses

vor der Geschichte

in Vorbereitung

als Nonnenkloster

Die Erbauung der Basilika wird in der Zeit um 1170/80 vermutet, Carl Schäfer vermutete, dass nach der Fertigstellung des Baus oder während der Einwölbung des Kirchenschiffes ein Teileinsturz erfolgte. Beim Wiederaufbau, wesentlich mit dem gleichen Material, kam es zu kleineren Abweichungen zum ersten Bau (Fundament der Vierungspfeiler, Ausdehnung des südlichen Querhauses, Anbau der Strebepfeiler an der Südwand des Längshauses) und eventuell zu einer gravierenden Änderung des Bauplanes.
Jedenfalls ist spätestens jetzt der Plan eines Westchores aufgegeben worden und der Westbau mit Glockenhaus und großer Nonnenempore errichtet worden.
Die Zeichnung links ist die Vermutung Carl Schäfers nach den Ausgrabungen vor der Rekonstruktion 1882/85, wie die Kirche bei der Erbauung 1180 wohl ausgesehen haben könnte.
Carl Schäfer schildert die Gründe, die zu seinen Vermutungen führten, in zwei Aufsätzen, von denen wir hier den aus der Zeitschrift für Bauwesen (Berlin 1888) hier zum Download bereitstellen.

Bis mindestens ins Jahr 1442 war Münchenlohra ein Benediktinerinnenkloster, spätestens ab 1477 war Münchenlohra ein Reguliertes Augustiner-Chorfrauen-Stift. In dieser Zeit hatte Münchenlohra auch durch seine Verantwortung für die Marien-Wallfahrt im nahen Elende eine wichtige Stellung. In die Zeit nach dem Übergang zu den Augustinern ist auch die Erschaffung des Taufsteins zu datieren. Neben dem Bild des Gangolfs auf dem Taufstein deutet die zweimalige Darstellung des Apostels Johannes auf die Urheberschaft der Regulierten Augustiner hin. Allerdings werden in dieser Zeit auch spätestens Schäden an den Seitenschiffen entstanden sein, bei der Aufnahme des Bauzustandes 1882 wurde eine spätgotische Eingangstür gefunden, die sich heute am Übergang vom nördlichen Seitenschiff ins Querhaus befände.

als Domäne

Nach der Aufhebung des Klosters, wahrscheinlich 1546, verkauften bzw. verpachteten die Grafen von Hohnstein das Kloster je für kurze Zeit an unterschiedliche Personen, bis im Jahre 1590 die Familie Gladebeck das Kloster kaufte und bis zum Aussterben der Linie 1701 bewirtschaftete. Im Jahr 1630, mitten im Dreißigjährigen Krieg, während der Besetzung durch kaiserliche Truppen wurde der Versuch unternommen, das Kloster wieder mit Nonnen zu besetzen, allerdings war das Interesse nicht vorhanden, vielmehr kam es zur völligen Verwahrlosung der ganzen Anlage.
Ein Epitaph im nördlichen Seitenschiff Epitaphder Basilika erwähnt die Rekonstruktion der Basilika durch Bodo von Gladebeck im Jahre 1666, weitere Nachrichten dazu sind nicht vorhanden, einige Bauteile an der Kirche lassen vermuten, dass sie zu dieser Zeit eingefügt wurden.(Bild rechts)
Mit der Einrichtung einer preußischen Domäne nach 1701 begann eine wechselvolle Periode, die sicher für den Betrieb zuerst einen Aufschwung, für die klösterlichen Gebäude aber planmäßige Zerstörung brachten. So wurden im Jahr 1733 die Türme abgetragen und aus den Steinen ein "Amtshaus" errichtet. Ob dies schon das jetzt noch bestehende ehemalige Gutsinspektorenhaus war, oder ein Vorgängerbau, lässt sich nicht ermitteln. Das Haus trägt im Ostgiebel eine Tafel mit der Jahreszahl 1797. Da waren wieder große Baumaßnahmen im Gange, bei denen eigentlich auch die Querhausarme der Basilika abgerissen werden sollten.

Rekonstruktion der Basilika

Als im Jahre 1845 der erste preußische "Denkmalpfleger" Ferdinand v. Quast (weiteres zum Leben des Q.) bei einer Reise in die thüringischen Gebiete auch Münchenlohra besuchte und dort hinter Ställen und ruinösen Bauteilen die Reste der Basilka fand, begann die neuere Geschichte Münchenlohras.

In den Jahren 1882-85 fand dann die Wiederherstellung der Basilika unter Leitung Carl Wilhelm Ernst Schäfers (mehr zum Leben des Carl Schäfer) statt.
Folgender Grundriss zeigt den Zustand vor Beginn der Restauration.

Zur Diskussion der Schäferschen Innenausmalung siehe auch: Die Ausmalung der Basilika

Verfall der Domänengebäude

in Vorbereitung

Wiederbelebung nach 1989

in Vorbereitung