Das Phänomen gibt es bei Händel häufig, aber auch bei Bach
und anderen Komponisten des Barock. Die großen "Hits" der Sakralmusik hatten oft schon eine Karriere in
anderen, uns heute eher unbekannten Werken. Bach erprobte etliche Themen des Weihnachtsoratoriums schon in Geburtstagskantaten für Mitglieder der sächsischen Kurfürstenfamilie, so erklang der Chor "Herrscher des Himmels" zuerst auf die Worte "Blühet ihr Linden in Sachsen". Händel erprobte
einige Themen des Messias in heute sehr selten aufgeführten Kammerduetten. Darum werden in diesem Konzert mit dem Duett "No, di voi non vo´ fidarmi" für 2 Soprane und Basso continuo auch gleich 3 bekannte Melodien aus dem Messias erklingen.
Wie etliche andere Komponisten liebäugelte auch Händel mit der Möglichkeit, Nachfolger Dietrich Buxtehudes an der Marienkirche
in Lübeck zu werden. Dieser Komponist gilt auch als Begründer einer evangelischen Konzerttradition mit der Darbietung geistlicher Musik außerhalb des Gottesdienstes. Von ihm werden zwei Werke erklingen, darunter die
selten zu hörende Kantate "Afferte Domino" (Bringt dar dem Herrn) für 3 Singstimmen und Orgel.
Henry Purcell, der gleichen Generation wie Buxtehude zugehörig, erfreut sich heute einer großen Beliebtheit, weil seine Musik beinahe zeitlos wirkt
und auch als Thema in jazzigen Improvisationen häufig Begeisterung auslöst. Im aktuellen Konzert erklingen Werke für 2 Singstimmen und Cembalo.
|